2. Bedienungsanleitung
2.1. Bedienelemente
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- Lenkung: Durch Lenker.
- Betriebsbremse: Durch Drücken des Lenkers in Fahrtrichtung.
- Hand- bzw. Standbremse: Ersten Hebel links vor der Blechverkleidung nach
vorn umlegen: Handbremse gelöst. Nach oben angezogen: Handbremse angezogen.
- Gangschaltung: Langer Hebel links des Lenkers, Leergang bei Aufleuchten
der grünen Kontrolleuchte am Amaturenbrett.
Einlegen des 1. Ganges: Hebel anziehen und loslassen.
Einlegen des 2. Ganges: Hebel in Fahrtrichtung drücken und loslassen.
Einlegen des 3. Ganges: Wie bei 2. Gang.
Zurückschalten: Anziehen und Loslassen des Hebels
- Motor anwerfen: Anreißhebel am Motor kräftig und schnell anziehen.
- Gasdrehgriff: Rechter Griff am Lenker zur Geschwindigkeitsregulierung.
- Zündschloß: Schalterstellungen siehe Mopedbetriebsanleitung
S. 19 u. 20
- Blinkschalter: Rechts am Griff. (Wir empfehlen, nicht mit der Daumenspitze,
sondern mit dem oberen Daumen den Blinker zu betätigen. Dabei finden
Sie die 0-Stellung besser).
- Abblendschalter: Links am Griff. Fernlicht oben, Abblendlicht unten. Seitlicher
Druckknopf für Hupe, unterer Druckknopf für Lichthupe.
- Kontrolleuchten: Für Blinker rot, für Leergang grün.
- Zugschalter: Für Scheibenwischer
- Lenksicherheitschloß: An der Lenksäule.
Arretierstellung bei Lenkeinschlag nach links s. a. 2.2.8.
- Kraftstoffhahn: Vgl. 2.2.3.
- Tachometer.
- Startvergaser: Hebel hierfür unter der Wetterschutzdecke links an
der Lenkerführung. Hebel nach unten normal, Hebel nach oben, Startvergaser
eingeschaltet (der Vergaser hat keinen Tupfer).
2.2. Inbetriebnahme
2.2.2. Reifenluftdruck vorn 1,9 atü, hinten 2,3
atü.
2.2.3. Starten
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Kraftstoffhahn vorn rechts unter der Wetterschutzdecke am Tank durch
Vierteldrehung nach unten öffnen. Zündung am Zündschloß
einschalten und kontrollieren, ob durch Aufleuchten der grünen Kontrollampe
der Leergang eingestellt ist. Bei kaltem Motor Startvergaser betätigen
(siehe Pkt. 2.1.15.)
Jetzt ohne Gasgeben den Motor durch Anreißhebel gemäß
Pkt. 2.1.3. anwerfen. Nach Anspringen durch Gasgeben Motor auftouren lassen und Startvergaser
schließen.
Springt der Motor nach mehreren Startversuchen nicht an, Startvergaser
schließen (Hebel nach unten auf normal stellen) und mit zu einem
Drittel geöffnetem Drehgasgriff Anreißen wiederholen. Zum Anschieben
Ganghebel anziehen und wenn Fahrzeug im Schwung ist, Hebel loslassen. (Anschieben
des Fahrzeuges nicht am Verdeck)!
2.2.4. Anfahren
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Handbremse lösen (2.1.3.)
und Wagen bei Gefälle mit Betriebsbremse festhalten. 1. Gang einschalten
und unter gleichzeitigem Lösen der Betriebsbremse (Zurückziehen
des Lenkers) Gas geben.
Sind beim Anfahren besonders große Widerstände zu überwinden
(starke Steigungen, Bordkanten usw.) so ist der Ganghebel in der hinteren
Stellung festzuhalten und unter Gasgeben gefühlvoll loszulassen. Auch
für Schnellstart geeignet.
2.2.5. Schalten
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Aufwärtsschalten geschieht durch Vordrücken,
das Zurückschalten durch Anziehen des Gangschalthebels.
In den einzelnen Gängen werden folgende Geschwindigkeiten empfohlen:
| Gang |
Hochschalten |
Abwärtsschalten |
| 1 |
10 |
0 |
| 2 |
35 |
15 |
| 3 |
|
20 |
Es kann in jedem Gang bis zum Stillstand des Fahrzeuges
gebremst werden. Die automatische Kupplung schützt den Motor vor Überlastung
und löst bei fallender Motordrehzahl die kraftschlüssige Verbindung
im Antrieb.
Fällt die Motordrehzahl zu weit ab, so beginnt die Kupplung zu
rutschen. Sie müssen dann zurückschalten.
Beabsichtigen Sie aber, vor Stillstand des Wagens weiterzufahren, so
schaltet man vor oder nach dem Bremsen, je nach Situation, sofort in den
Gang, der sich zum Wiederbeschleunigen des Wagens eignet.
Zum Anfahren aus dem Stillstand ist jedoch nur der 1. Gang geeignet.
2.2.6. Bremsen
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Durch Drücken des Lenkers in Fahrtrichtung wird
gebremst. Indem man beim normalen Fahren den Lenker immer leicht anzieht,
ist man sicher, daß ohne gleichzeitiges Bremsen gefahren wird.
2.2.7. Anhalten
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Zum Anhalten nur Gas wegnehmen und bremsen.
Wird zunächst nicht weitergefahren, so ist der Leergang einzuschalten,
der zwischen 1. und 2. Gang liegt. Hierbei erleichtert die grüne Kontrolleuchte
das Auffinden der Schaltstellung.
2.2.8. Anfahren
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Beim Parken des Fahrzeuges ist es zweckmäßig,
wenn Sie den Wagen so abstellen, daß Sie in einem Zuge wieder abfahren
können. Da kein Rückwärtsgang vorhanden ist, ergibt sich
sonst die Unbequemlichkeit des Rückwärtsschiebens: beispielsweise
wenn Sie senkrecht vor einer Mauer oder Bordkante parken.
Ist die Standbremse angezogen, leuchtet das Bremslicht. Deshalb schalten
Sie den Zündschlüssel auf eine der beiden abziehbaren Stellungen.
Für längere Abstellzeiten empfiehlt es sich, den Kraftstoffhahn
zu schließen. Hebel quer rechts: zu, Hebel nach unten: auf, Hebel
quer links: Reserve.
Den Schlüssel vom Lenksicherheitschloß nicht während
der Fahrt stecken lassen!
2.3. Beleuchtung
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Das Fahrzeug hat eine elektrische Sicherheitsschaltung.
Im Gegensatz zu einem Motped verlöschen die Rückleuchten und
Begrenzungsleuchten nicht, wenn der Motor stehen bleibt. (Diese Art der
Beleuchtung ist aber wegen der Batteriebelastung nicht für längeres
Parken zu empfehlen. Darüber hinaus ist in dieser Zündschloßstellung
das Fahrzeug startfähig und der Zündschlüssel kann nicht
abgezogen werden).
Größere Reparaturen an der Elektroanlage sind nur in einer
IKA-Vertragswerkstatt erlaubt. Bitte legen Sie der Werkstatt den elektrischen
Schaltplan vor. Die vorgeschriebenen Leistungswerte der Lampen sind unbedingt
einzuhalten (StZVO, Funktion des Lichtmagnetzünders), ebenso dürfen
nur die vorgesehenen Sicherungen eingesetzt werden.
Die 2,5-Ampere-Sicherung schützt den Ladestromkreis. Sie ist zu
kontrollieren, wenn die Batterieladung nachläßt. Ebenso ist
der Ladezustand der Batterie ständig zu überprüfen. Die
Ladung der Batterie geschieht im Leerlauf des Motors mit ca 1,5 A und wächst
mit steigender Drehzahl bis auf 3,5 A an.
2.4. Einfahren
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Scheuen Sie keine hohen Motordrehzahlen. Da bei größerer
Drehzahl die relative Belastung je Kolbenhub kleiner ist, als wenn der
Motor mit kleiner Drehzahl 'gequält' wird, sollen Sie sich von dem
lauten Geräusch nicht beeinflussen lassen. Außerdem ist die
Luftkühlung bei schnellaufendem Motor besser sichergestellt.
Ihrem Motor können Sie stets soviel Gas geben, wie er eben noch
annimmt. Am besten prüfen Sie das, wenn der Gasdrehgriff ab und zu
geringfügig zurückgedreht wird. Verlangsamt sich der Motor bzw.
Fahrzeuglauf dabei nicht, so hatten Sie bereits zuviel Gas gegeben.
Diese Methode ist besonders für die Einfahrzeit wichtig. Ihr Motor
läuft dann stets mit dem richtigen Kraftstoffverbrauch. Er verarbeitet
dann genau die Menge, die er bekommt. Es können hierbei keine Überhitzungserscheinungen
und andere Störungen auftreten.
3. Technische Beschreibung
3.1. Fahrwerk
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Federung
Die Schwingengelenke sowie das gesamte Fahrwerk sind wartungsfrei, ebenso
die Federbeine.
Lenkung
Die Spurstange ist ebenfalls wartungsfrei.
Das Schiebelager der Lenksäule ist aller 200 km mit Graphitfett
nachzufetten.
Die Lenkung ist mit einer Schwingungsdämpfung ausgerüstet.
Sie arbeitet mit einem Bowdenzug, dessen Mittelgelenk an der Lenkgabelführung
wartungsfrei ist.
Die Einstellung des des Lenkungsdämpfungszuges muß in seiner
Mittellage spielfrei sein, ohne Schwergängigkeit zu verursachen!
Bremsen
Alle Bowdenzüge am Fahrzeug sind vorgefertigte Züge, die als
Ersatz gekauft werden können und mit wenigen Handgriffen austauschbar
sind.
Alle Räder sind untereinander austauschbar. Da das angetriebene
Rad dem größten Verschleiß unterliegt, ist ein Austausch
zweckmäßig. Es ist folgendermaßen zu verfahren:
Das Vorderrad muß das beste Profil aufweisen, danach das Antriebsrad.
3.2. Das Triebwerk
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ist mit den gleichen Teilen, wie bei dem Roller KR 51/1
AR ausgerüstet. Eine Ausnahme bildet das Sekundärantriebsritzel
mit 11 Zähnen.
Die Antriebskette
muß stets so gespannt sein, daß sie sich mit dem Finger
um ca. 1 cm noch oben und unten durchdrücken läßt. Alle
2000 km mit Getriebeöl rundum einölen. Dazu entfernt man den
Gummistopfen im Kettengehäuse und betropft die gesamte Kette mit Öl
unter gleichmäßigem Durchdrehen des Hinterrades.
Der Gasseilzug
muß am Einstellstück gerade soweit nachgestellt sein, daß
bei vollständigem Lenkereinschlag nach rechts oder links der Gasschieber
bei Leerlauf nicht betätigt wird.
3.3. Die Lichtmaschine
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liefert ausschließlich Wechselstrom. Über
eine 25-W-Spule wird der Hauptscheinwerfer versorgt. Eine 18-W-Spule gibt
den Strom über eine 2,5-A-Sicherung an den Gleichrichter, der in Graetzschaltung
das Gleichstromnetz des Fahrzeuges mit mindestens 1,5 A speist. Hiervon
wird auch die Batterieladung abgezweigt. Der Batteriestrom ist mit 8 A
abgesichert. (Obere Sicherung).
Alle Einzelheiten sind dem Schaltplan zu entnehmen. Der Gleichrichter
ist wartungsfrei, aber vor Verschmutzung zu schützen.
3.4. Die Windschutzscheibe
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ist aus Sicherheitsglas (Mehrschichtverbundglas). Bei
ihrer Beschädigung kann sie in jeder Autoglaserei versetzt werden.
4. Pflege und Wartung s.a. 3
4.1. Reinigen
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Die Kunstlederplanen, einschließlich der Polsterung,
sind abwaschbar. Vergleiche auch Mopedanleitung S. 26
4.2. Siehe Punkt 3.1.
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Bowdenzüge an den Seilaustrittsstellen sauber halten
und mit Graphitfett nachschmieren (nach Bedarf), ebenso die Kugelgelenke
der Gangschaltübertragung.
Alle übrigen Arbeiten entsprechend Mopedanleitung S. 29.
4.3.
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Nach den ca. 600 km ersten Fahrkilometern ist das Antriebsrad
auf lockere Speichen zu kontrollieren. Diese sind sogleich nachzuspannen.
5. Verschiedene Handgriffe
5.1. Einstellen der Spur der Hinterräder
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Punkt ; Index
Die Hinterräder haben bei unbelastetem Fahrzeug
eine Vorspur von 0 - 1 mm.
Messen der Spur
Die Spur wird am Felgenhorn innen in gleicher Höhe über dem
Fußboden gemessen.
Man mißt zuerst mit einem Spurmaß (in sich verschiebbarer
Stab oder behelfsmäßig mit zwei aneinandergehaltenen Stäben)
in Fahrtrichtung vor der Radachse von rechter zu linker Felge; danach hinter
der Radachse in gleicher Höhe über dem Fußboden. Hier muß
0 - 1 mm Spiel auftreten.
Einstellen der Spur
Die Spur wird nur am rechten Hinterrad hinter der Steckachse eingestellt.
Unter der Voraussetzung, daß das linke Hinterrad in Kettenflucht
läuft, die Kette vorschriftsmäßig gespannt ist und alle
Schrauben angezogen sind, wird an der rechten Steckdose in gelockertem
Zustand durch leichte Hammerschläge die Spur eingestellt.
Hammerschläge gegen den Steckachsenkopf in Fahrtrichtung bewirken
Vorspurvergrößerung und umgekehrt. Dabei muß die Klemmschraube
am Stabilisierungsstab gelockert werden (SW 24).
5.2. Auswechseln der Schmelzeinsätze
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Unter der Wetterschutzdecke links vor dem Motor Plastbeutel
abnehmen.
oben: 8 Ampere Einsatz
unten: 2,5 Ampere (träge) Einsatz
7. Werkzeug und Zubehör
Index
| 1 |
Werkzeugtasche, kompl. |
| 1 |
Kraftradluftpumpe |
| 1 |
Ersatzlampenkasten mit folgender Bestückung: |
| 1 |
Biluxlampe |
B 6V, 25/25W BA20d |
| 1 |
Kugellampe |
B 6V, 18W BA15s |
| 1 |
Glühlampe |
E 6V, 5W 11,5x39 |
| 1 |
Glühlampe |
D 6V, 2W BA9s |
| 1 |
Schmelzeinsatz |
8A, 6x25 |
| 1 |
Schmelzeinsatz |
2,5A, 5x20 |
| 1 |
Bedienungsanleitung |
| 1 |
Betriebsanleitung für Simson-Kleinfahrzeuge mit Ergänzung
KR 51/1 S |
| 1 |
Garantieheft |
Die Rückenlehne kann vorgeklappt werden. An ihrer Rückseite
befindet sich eine Kunstledertasche, in der o.a. aufbewahrt ist.
Wir wünschen gute Fahrt!
| | | |